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Die Berge und die Tradition

Der Historiker Fernand Braudel sagte, dass die Gebirge der Ort seien, an denen Traditionen am besten bewahrt würden. In den Ortschaften der Provinzen Antalya, Burdur und Isparta im Westtaurus, hat die althergebrachte Kultur am besten überdauert. Der hauptsächliche Grund dafür sind die bis in unsere Tage nahezu unverändert gebliebenen Arbeitsbedingungen und sozialen Verhältnisse.

Die Traditionen bestehen fort, da auch die eingeschränkten Möglichkeiten der Bevölkerung zur wirtschaftlichen Betätigung im Taurus seit Jahrhunderten unverändert geblieben sind. Dieser Sachverhalt macht es möglich, dass man innerhalb ein und desselben landschaftlichen Zusammenhangs, an Küste und Hochlagen auf zwei komplett unterschiedliche kulturelle Räume trifft. Das ist im Tourismus bei der Überlegung wichtig, mit welcher Vorstellung Besucher anreisen. Für die allmähliche Abnahme der Bevölkerung in den Bergen ist die eingeschränkte Fläche an Ackerland verantwortlich. Auf der Suche nach Arbeit wandern viele junge Leute nach Antalya und an die westanatolische Ägäis- und Marmara-Region ab, um sich in großen Städten wie Izmir, Manisa, Bursa und Istanbul niederzulassen.

Dörfer, in denen sich in den Wintermonaten nur noch ein paar Familien aufhalten, sind im Sommer wieder voller Leben. Menschen, die es aus den Dörfern in alle Himmelsrichtungen zerstreut hat, kehren im Sommer ins Land ihrer Väter zurück um die lange vermissten Verwandten und Freunde wiederzusehen. Denn den Ort, in dem sie geboren und aufgewachsen sind, vergessen sie auch in der Fremde nicht. Viele der früheren Dorfbewohner, nun urbanisiert und zu Wohlstand gelangt, ordnen die Infrastruktur neu, bauen anstelle der lehmgedeckten Häuser moderne Wohnungen und sanieren liebevoll die alten Bauernhäuser, unter Berücksichtigung der traditionellen Besonderheiten. Diese wiedererstandenen alten Dörfer ziehen vor allem das Interesse von Touristen auf sich, von denen es jedes Jahr immer mehr in die originalgetreu restaurierten Dörfer zieht. Die meisten dieser Bergdörfer liegen im Osten der Bucht bei Akseki, wie Sarihacilar, Büyükalan, Belenalan, Bucakalan, früher bezeichnet als die Ilvat-Dörfer. Ihr Beispiel hat Schule gemacht in der Region und nach dem Modell dieser Dörfer ist man nun dabei auch andere verwaiste Ortschaften wiederzubeleben. Als wegweisend erwies sich dabei die Çekül-Stiftung, die von einer handvoll Kulturschützern gegründet wurde.