Alanya
GESCHİCHTLİCHER ÜBERBLİCK
Alanya ist eine auf einer kleinen felsigen
Halbinsel gelegene Stadt. In der Antike lag diese Stadt im Grenzgebiet
zwischen Pamphylien und Kilikien. Daher wird sie manchmal den pamphylischen
und manchmal den kilikischen Städten zugeordnet.
Über die erste Besiedlung dieser Stadt gibt es kaum Kenntnisse. Die von
Prof. Dr. Kılıç Kökten im Jahre 1957 durchgeführten Untersuchungen der 12
Kilometer vom Stadtzentrum entfernten Kadıini Höhle vermitteln Wissen über
die prähistorische Zeit dieser Gegend. Bei diesen Ausgrabungen wurde
festgestellt, dass Alanyas Geschichte bis in die frühe Altsteinzeit (20 000
– 17 000 vor Chr.) zurückreicht.
Das genaue Gründungsdatum und der Name des oder der Gründer sind bisher noch
unbekannt. Der älteste bekannte Name der Siedlung lautet Korakesium. Während
der byzantinischen Ära wurde die Stadt in Kalanoros umbenannt. Der Herrscher
des seldschukischen Staates Alaeddin Keykubad I. (1200-1237) gab der Stadt
nach seiner Eroberung der Burg den Namen Alaiye. Im Jahre 1935 verlieh
Atatürk bei einem Besuch der Stadt den Namen Alanya. Bereits im 4.
Jahrhundert wurde Korakesium von dem Geographen der Antike Scylax erwähnt.
Zu jener Zeit stand das Gebiet unter persischer Herrschaft, die ebenso weite
Teile Anatoliens eingenommen hatten. Später erwähnen auch wichtige
Persönlichkeiten wie der Historiker und Schriftsteller der Antike Strabon,
der türkische Seefahrer Piri Reis, Seyyep, der arabische Forscher Ibn-i
Batuta und der berühmte türkische Entdecker Evliya Çelebi das heutige Alanya
in ihren Werken.
Über die Geschichte Alanyas in der Zeit des frühen Christentums und der
byzantinischen Ära ist kaum etwas bekannt. Zur Verteidigung der Stadt gegen
die vordringenden Araber wurden vorrangig Festungen erbaut. Aus diesem Grund
gehen viele Festungen und Kirchen in Alanya und Umgebung auf das 6. und 7.
Jahrhundert zurück.
Der seldschukische Herrscher Alaeddin Keykubat I. besiegte im Jahre 1221 den
damaligen Herrscher Alanyas Kyr Vart und errichtete sich hier einen Palast.
Neben der eigentlichen Hauptstadt Konya wurde Alanya zur zweiten Hauptstadt
ernannt und diente gleichzeitig auch als Winterresidenz. Dadurch wurde die
Stadt zum Schauplatz zahlreicher kultureller Aktivitäten.
Durch die Überfälle von Mongolen im Jahre 1243 und die Invasion der
ägyptischen Mamelukken wurde der seldschukische Staat 1300 aufgeteilt und
von den herrschenden Karamanoğulları 1427 an einen Sultan der Mamlukken für
5000 Goldstücke verkauft. Erst 1471 unter der Regentschaft von Fatih Sultan
Mehmet (Fatih der Eroberer) wurde die Stadt von dem osmanischen Reich
übernommen.
Alanya wurde, zusammen mit Tarsus, im Jahre 1571 der Provinz Zypern
angeschlossen. 1864 wurde es dann zu einem Bezirk der Stadt Konya. 1868 kam
der Anschluss an Antalya und 1871 wurde Alanya dann zu einem Bezirk der
Provinz Antalya.
HISTORISCHE STÄTTEN
DIE BURG VON
ALANYA
Die Burg befindet sich auf einer Halbinsel, die an ihrer höchsten Stelle 250
Meter über dem Meeresspiegel liegt. Die Gesamtlänge der Mauern der Burg
beträgt 6500 Meter. Die Felsnase, auch bekannt unter dem Name Kandeleri, war
die ganze Geschichte hindurch bewohnt. Erst in der hellenistischen Zeit
wurde die Halbinsel mit einer Stadtmauer umbaut. Die Festung an sich wurde
nach der Eroberung durch den Seldschuken Herrscher Alaeddin Keykubat I. im
Jahre 1221 im Verlauf des 13. Jahrhunderts erbaut. Die Burg verfügt über 83
Türme und 140 Burgtürme. Um die Wasserversorgung der innerhalb der
Festungsmauern gelegenen Siedlung garantieren zu können, wurden bereits im
Mittelalter ca. 400 Zisternen angelegt. Einige dieser Zisternen werden bis
zum heutigen Tage benutzt. Die Stadtmauer verläuft nach einem gut
durchdachten Plan von Ehmedek, der inneren Burg, dem Hinrichtungsturm (Adam
Atacağı), entlang der Cilvarda Felsnase weiter zum Arap Evliyası bis hin zum
Ostturm; zieht sich bis nach Tophane, entlang der Werft und endet
schliesslich am Roten Turm. Auf dem höchsten Punkt der Halbinsel befindet
sich die innere Festung (Iç Kale), die heute als Freiluftmuseum der
Öffentlichkeit zur Verfügung steht. Der Sultan Alaeddin Keykubat I. hatte
seine Festung hier erbauen lassen… Auch heute noch ist der Burgberg bewohnt.
Vor den aus Holz und Backstein erbauten Häusern werden auf hölzernen
Webstühlen Seiden- und Baumwollstoffe hergestellt. Aus einfachen
Riesenkürbissen entstehen reich verzierte Kunstwerke. In kleinen
romantischen Gärten werden authentische Essen serviert. Ferner haben sich an
der Strasse, die auf die Burg führt, und an den Hängen mit Blick auf den
Hafen zahlreiche Restaurants und Cafes angesiedelt. Die Strasse auf die Burg
ist für Verkehrsmittel freigegeben. Zu Fuss dauert der Aufstieg etwa 1
Stunde.
DER ROTE TURM
Der Rote Turm befindet sich am Hafen. Er gilt als Wahrzeichen Alanyas und
wurde im 13. Jahrhundert während der Seldschuken Herrschaft erbaut. Der
Baumeister Ebu Ali Reha el Kettan baute dieses Werk im Jahre 1226 auf
Anordnung des Seldschuken Sultans Alaeddin Keykubat. Derselbe Meister
errichtete auch die Festung von Sinop. Da es ab einer gewissen Höhe sehr
beschwerlich war, die Steinquader hoch zu befördern, wurden im oberen
Turmteil dunkelrote Ziegelsteine verwendet. Daher rührt auch der Name Roter
Turm. In den Wänden des Turmes sind Marmorblöcke aus der Antike zu erkennen.
Betrachtet man den Grundriss des Turmes, bemerkt man, dass er ein Achteck
darstellt. Die Breite beträgt 12,5 Meter. Bei einer Höhe von 33 Metern hat
der Rote Turm einen Durchmesser von 29 Metern. Der Bau besteht aus fünf
Etagen. Auf die oberste Etage gelangt man nach der Bewältigung von 85
Steinstufen, die ungewöhnlich hoch sind. Das Sonnenlicht dringt von oben bis
zur ersten Etage des Turmes vor. Im Zentrum befindet sich eine Zisterne. Er
wurde errichtet um sowohl den Hafen als auch die Werft vor etwaigen
Angriffen von der See aus schützen zu können. Jahrhunderte lang wurde er zu
militärischen Zwecken genutzt. In den 50iger Jahren wurde der Rote Turm
restauriert und 1979 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Heute befindet
sich im ersten Stockwerk das Museum für Völkerkunde.
DIE WERFT
Mit dem Bau dieser historischen Werft in der Nähe des Roten Turmes wurde 6
Jahre nach der Eroberung der Stadt durch den Seldschuken Herrscher Alaeddin
Keykubat im Jahre 1227 begonnen. Die Bauzeit betrug ein Jahr. Die Werft
besteht aus insgesamt fünf Arkaden, deren Vorderfront 56,5 Meter beträgt.
Die Tiefe der einzelnen Arkaden beträgt 44 Meter. Der Standort der Werft
wurde so gewählt, dass bei den Arbeiten das Tageslicht möglichst lange
genutzt werden kann. Die Inschrift über dem Eingang ist mit Rosetten
verziert und enthält zudem das Wappen des Sultans. Die Werft von Alanya ist
die Erste der Seldschuken im Mittelmeer. Zuvor lies Sultan Alaeddin Keykubat
bereits eine Werft in Sinop am Schwarzen Meer bauen. Diesem zweiten
Stützpunkt am Mittelmeer verdankte er den Titel „Sultan der zwei Meere“. Im
Inneren der Werft befinden sich ein Gebetsraum und ein Aufenthaltsraum für
die Wächter. In einer der Öffnungen befindet sich ein Brunnen, der jedoch im
Laufe der Zeit versandet ist. Die Werft ist vom Meer aus mit dem Schiff oder
vom Land aus mit einem Spaziergang über die alte Stadtmauer zu erreichen.
Der Eintritt ist kostenlos.
DIE
GESCHÜTZGIESSEREI
In direkter Nachbarschaft zu der Werft liegt die Geschützgiesserei. Sie
wurde auf einem zehn Meter über dem Meeresspiegel liegenden Felsen errichtet
und diente vermutlich der Verteidigung der Werft. Sie wurde im Jahre 1227
aus zugeschnittenen Steinquadern erbaut. Das dreistöckige Bauwerk diente
neben der Verteidigung auch als Arsenal, in dem Geschütze für die
Kriegsschiffe gegossen wurden. Sowohl die Werft als auch die
Geschützgiesserei sollen von dem Kulturministerium und der Stadt Alanya in
ein Schifffahrtsmuseum umgewandelt werden. Die Arbeiten hierzu dauern
momentan noch an.
EHMEDEK
Diese Gebäude im Norden der Festung wurden auf der aus der byzantinischen
Periode stammenden „kleinen Festung“ als Mittelteil der heutigen Festung von
den Selschuken erneut aufgebaut. Aus der Inschrift über dem Eingangstor geht
als Jahr der Erbauung 1227 hervor. Den Namen Ehmedek erhielt dieser
Gebäudekomplex vermutlich von seinem Baumeister in der Selschuken Periode.
Die Anlage besteht aus zwei Teilen mit jeweils drei Türmen. Der Standort
wurde strategisch so gewählt, dass man sich von dort aus gegen Angriffe von
Land verteidigen konnte und gleichzeitig die innere Festung, in der sich
auch der Palast des Sultans befand, schützen konnte. Die bis heute
erhaltenen Mauern der Türme wurden in der byzantinischen Periode aus Felsen
gehauen. Die drei Zisternen im Inneren der mittleren Festung werden auch
heute noch genutzt. In die Wände der Festung sind Darstellungen antiker
Schiffe eingraviert, die der seldschukischen Ära zuzuordnen sind.
DIE SÜLEYMAN
MOSCHEE
Die Süleyman Moschee wurde von dem seldschukischen Sultan Alaeddin Keykubat
im Zuge des Neuaufbaus der Stadt im Jahre 1231 auf dem höchsten Punkt der
Festung gleich ausserhalb der Inneren Festung erbaut. Die Moschee wurde
jedoch in den folgenden Jahrhunderten zerstört und erst im 16. Jahrhundert
von dem Herrscher des Osmanischen Reiches Kanuni Sultan Süleyman (Süleyman
I.) wieder aufgebaut. Das Bauwerk mit einem Minarett wird neben Süleyman
Moschee auch Alaaddin oder Kale Moschee genannt. Über einem achteckigen
Rahmen befindet sich eine mit Ziegel gedeckte Kuppel. Diese hängt an 15
kleinen Tongefässen, die für eine hervorragende Akustik sorgen. Dies wird
während der Andachten deutlich. Der Platz für die Gemeinde ist mit drei
Kuppeln überdacht, die auf vier Pfeilern ruhen. Die Tür und die Fensterläden
sind mit Schnitzereien verziert, die ein schönes Beispiel für die Kunst der
osmanischen Ära darstellen.
BEDESTEN
Dieses Gebäude wurde im 14. oder 15. Jahrhundert während der Periode der
Karamanoğulları erbaut und diente in dieser Zeit als Herberge oder
Handelsplatz. Es liegt innerhalb der Festung, ganz in der Nähe der Süleyman
Moschee. Es handelt sich um einen rechteckigen, aus Steinblocken gefertigten
Bau. Im Inneren sind 26 Räume vorhanden. Der Innenhof ist 13 Meter breit und
35 Meter lang. Das historische Gebäude wird heute als Hotel, Restaurant und
Cafeteria genutzt. Die ehemaligen Geschäftsräume werden heute als
Hotelzimmer genutzt. Im Garten ist eine grosse Zisterne vorhanden, die über
eine Treppe erreicht werden kann. Der Ausblick des Gartens geht einerseits
auf die höher gelegenen Stadtmauern, andererseits auf das unten gelegene
Mittelmeer und die Strände. Auch ein Blick auf das Taurusgebirge ist für die
Besucher von dort aus zu geniessen. Die Örtlichkeit kann mit einer
Genehmigung des Betreibers besichtigt werden.
MÜNZPRÄGEREI
An der Spitze der Halbinsel erstreckt sich eine längliche Felsnase etwa 400
Meter weit ins Meer hinaus. Dies ist das Cilvarda Cap. Unter der Bevölkerung
heisst es, dass es sich bei dem Gebäude um eine alte Münzprägerei handelt.
Dies ist jedoch bisher nicht erwiesen. Eines der Bauwerke ist eine kleine
Kirche aus dem 11. Jahrhundert. Das andere Gebäude wurde vermutlich als
Kloster genutzt. Die Kuppel der kleinen Kirche ist relativ gut erhalten. Auf
den Felsen befindet sich eine Zisterne. Von der Inneren Festung ausgehend
sind bis zu der Gebäudegruppe Stufen in die Felsen eingehauen, die jedoch
heute nicht mehr nutzbar sind. Sowohl von der Inneren Festung als auch vom
Schiff aus bietet sich den Betrachtern ein beeindruckender Anblick.
DIE AKBEŞE
SULTAN MOSCHEE
Der Standort dieses Gebäudes befindet sich innerhalb der Festungsmauern,
westlich vom Bedesten und in etwa 100 Metern Entfernung zur Süleyman Moschee.
Sie wurde im Jahre 1230 von dem ersten Befehlshaber der Festung Akbeşe
Sultan errichtet, der von Alaeddin Keykubat eingesetzt worden war. Die
äusseren Wände bestehen aus behauenen Steinen. Die inneren Wände sowie die
Kuppel der Moschee bestehen aus Ziegelsteinen. Sie hat einen quadratischen
Grundriss und besteht aus zwei Teilen. Einer der Räume diente als Gebetsraum.
In dem Zweiten ist das Mausoleum des Sultans Akbeşe untergebracht. In dem
Mausoleum gibt es noch drei weitere Gräber. Aus den gefundenen Relikten in
dem Gebetsraum wird geschlossen, dass die Abszisse einst mit bemalten
Kacheln verziert gewesen sein muss. Aus einer Inschrift ist erkennbar, dass
die Moschee in dem Jahr 1230 fertig gestellt worden ist. Nur wenige Meter
von der Moschee entfernt erhebt sich ein unabhängiges Minarett mit einem
zylindrischen Rumpf, das auf einem würfelförmigen Sockel steht. Das Minarett
endet an dem Umgang und bietet dadurch einen reizvollen Anblick.
DIE ANDIZLI
MOSCHEE
Diese Sehenswürdigkeit befindet sich in dem Stadtteil Tophane. Ihren Namen
erhielt sie von dem neben der Moschee stehenden Andız (Alant) Baum. Sie
wurde im Jahre 1277 von Emir Bedreddin erbaut. Sie wird daher auch Emir
Bedreddin Moschee genannt. Ihre Bauweise zeigt die typischen
architektonischen Besonderheiten der Seldschuken Periode. Sie besteht aus
behauenen Steinen und verfügt über ein nicht sehr hohes Minarett. Die Kanzel
ist mit ihren Holzschnitzereien ein schönes Beispiel für die Kunstfertigkeit
der Seldschuken. Die Moschee ist vom Roten Turm aus durch das untere
Festungstor zu erreichen.
DAS SITTI
ZEYNEP GRABMAL
Dieses Grabmal befindet sich auf dem Weg zur Festung auf einem grossen
Felsen. Vermutlich stammt es aus dem Zeitabschnitt der Seldschuken oder der
Osmanen. Das Gebäude verfügt über einen quadratischen Grundriss und hat zwei
von Kuppeln überdachte Räume. In einem dieser Räume befindet sich ein
Steinüberbau zum Schutz eines Grabes. Der Andere ist leer. Der Wanderer
Evliya Çelebi schrieb, dass das Gebäude ein Kloster von Bektaşi sei. Über
Sitti Zeynep gibt es keine präzisen Überlieferungen. In den Aufzeichnungen
der osmanischen Stiftung des Kanuni Sultan Süleyman (Süleyman I.) findet
sich der Name des Grabmals als „Sitti Zeynep bin’t Zeynülabidin“ wieder. Das
Grab im Inneren gehört vermutlich einer heiligen Person. In den Felsen, auf
dem sich das Grabmal befindet, wurden in der Antike drei Grabstätten von
zwei Meter Länge ausgehöhlt. Die antiken Gräber wurden eine Zeit lang als
Wasserdepots genutzt.
DIE HIDRELLEZ
KIRCHE
Diese Kirche befindet sich 10 Kilometer entfernt vom Stadtzentrum Alanyas
und liegt in den Grenzen des Dorfes Hacı Mehmetli am Hıdır Ilyas Platz. Sie
befindet sich auf einem Abhang, der einen freien Blick auf das Mittelmeer
gewährt und stammt aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts. Heute wird sie von
Moslimen und Christen als Ort der Andacht genutzt. Der Grundriss ist
rechteckig. Ihr Dach ist steinern; die Wände sind gemauert. Zudem verfügt
die Kirche über eine Abszisse. Im Inneren befinden sich Holzverzierungen und
ein Zwischenstock. Die Wandmalereien sind leider nicht erhalten. Aus einer
Inschrift ist zu erkennen, dass die Kirche im Jahre 1873 restauriert worden
ist. Diese Inschrift ist im Archäologischen Museum Alanyas ausgestellt. Sie
trägt sowohl griechische Buchstaben als auch türkische. Die Kirche wurde
1924 geschlossen, nachdem die in Alanya lebenden orthodoxen Christen nach
Griechenland aussiedelten. In ihrer unmittelbaren Nähe befindet sich auch
eine Wasserquelle. Mit anderem Namen wird das Gotteshaus auch Agios Georgios
Kirche genannt. Ähnliche Bauwerke sind auch in der Altstadt (Kale Içi) von
Antalya zu finden. Der Eintritt ist kostenlos.
DIE ŞARAPSA
HERBERGE
Dieses Gasthaus liegt 13 Kilometer westlich von Alanya an der Strasse nach
Antalya und stammt aus dem 13. Jahrhundert. Die Herberge wurde in den Jahren
von 1236 – 1246 von dem Seldschuken Sultan Gıyaseddin Keyhüsrev an der
historischen Seidenstrasse errichtet. Sie wurde auf einer etwa einem Hektar
Grundfläche aus grossen, bearbeiteten Steinen gebaut. Diese aus dem
Mittelalter stammende Karawanserei war ehemals ein bedeutendes Zentrum für
Handelsreisende. Heute ist es ein Ort für grössere Feierlichkeiten.
DIE ALARA
FESTUNG
Die Alara Festung liegt etwa 37 Kilometer westlich von Alanya, ca. neun
Kilometer vom Meer entfernt. Sie wurde von dem Seldschuken Sultan Alaeddin
Keykubat 1232 erbaut und diente dem Schutz der Karawanen, die in der
Herberge am Ufer des Alara Flusses auf ihrem Weg auf der Seidenstrasse
Station machten. Die Festung ist auf einem abschüssigen Hügel gebaut. Der
Höhenunterschied zwischen den einzelnen Teilen der Festung beträgt 300 Meter.
Sie hat ein imposantes Aussehen und besteht mit der Äusseren und Inneren
Festung aus zwei Teilen. Durch eine Galerie mit 120 Stufen erreicht man den
inneren Teil der Anlage. Das sie bisher nicht zur Besichtigung frei gegeben
wurde, sollte man bei einem Besuch auf lose Steine und Pflanzen achten. Im
Inneren der Burg wurden in den Fels mehrere Tunnel geschlagen. Unter den
Ruinen befinden sich auch ein kleines Schloss, Zimmer für das Wachpersonal,
eine Moschee und ein Türkisches Bad. Wer auf den Fusswegen und
Festungsmauern folgend den Gipfel des Festungshügels erklimmen möchte,
sollte etwa eine Stunde für diese Exkursion einplanen. Der Ausblich
entschädigt dann anschliessend für alle Mühen.
DIE ALARA
KARAWANSEREI
Diese Herberge liegt 800 Meter von der Alara Festung entfernt in einer Ebene
am Ufer des Alara Flusses. Sie besteht komplett aus grossen, bearbeiteten
Steinen und wurde auf 2000 m2 Grundfläche als Karawanserei gebaut. Das
Gebäude wurde 1231 erbaut und vor wenigen Jahren restauriert. Heute befinden
sich dort eine Restaurant und ein Einkaufszentrum. Der Wachturm der
Karawanserei ist bis heute gut erhalten. Das zweite Tor der Herberge führt
zu den Räumen, in denen sich die Reisenden einst aufhielten. Auf beiden
Seiten eines langen Korridors befinden sich kleine Zimmer. Im Inneren der
Herberge befinden sich ein Brunnen, ein Gebetsraum sowie ein Türkisches Bad.
In den Inschriften der Bauwerke, die Sultan Alaeddin Keykubat in Alanya
errichten liess, wird er als „Sultan der zwei Meere“ und „Herr der
arabischen und persischen Länder“ bezeichnet. Die Inschrift in der Alara
Karawanserei lautet „Eroberer der griechischen, syrischen, armenischen und
europäischen Länder“. Der Eintritt in die Karawanserei ist gebührenpflichtig.
Neben dem Restaurant in der Herberge kann auch in den kleinen Restaurants am
Ufer des Alara Flusses gut gegessen werden. Die Zeit von der Bestellung bis
zum Servieren kann mit einem Bad im klaren Wasser des Flusses überbrückt
werden.
DIE KARGI
KARAWANSEREI
Diese Karawanserei liegt ebenfalls westlich von Alanya, nördlich des kleinen
Kargı Flusses. In diesem Bauwerk befindet sich keine Inschrift; daher ist es
kaum möglich, das Baujahr exakt zu bestimmen. Sie ist ein Steinbau mit 46
Metern Breit und 50 Metern Länge. Sie liegt an der Handelsstrasse, die einst
das Mittelmeer und Mittelanatolien miteinander verband. Vermutlich wurde sie
während der römischen, seldschukischen und osmanischen Periode als
Karawanserei genutzt. In sämtlichen Räumen, die in einen Innenhof gehen,
befinden sich in der Decke Belüftungsschlote. Gegenüber dem Eingangstor
befinden sich steinerne Futtertröge für Tiere. Das Gebäude befindet sich in
baufälligem Zustand.