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Tauchpunkte in Kaş

Die Gegend von Kaş ist ein Tauchgebiet voller Überraschungen und gehört zu den 50 der weltweit als sehenswert geltenden Tauchplätze. Hier gibt es wunderbare Unterwasseransichten, die eine ganz spezielle Vielfalt aufweisen. Die Sichtweite, die fast überall bis zu 40 Meter reicht, macht die Region von Kaş zu etwas Besonderem. Hier befinden sich über 40 Tauchplätze, an denen durchgehend Tauchgänge unternommen werden. Fast alle liegen 30 Minuten Bootsfahrt vom Hafen von Kaş entfernt. Schiffswracks, Höhlen, Canyons, Riffe, Unterwassertunnel und Nachttauchgänge haben Kaş zu einem wichtigen Tauchgebiet gemacht. Amphoren und Überreste mit einer mehr als zweitausendjährigen Geschichte liegen fast überall verstreut herum.

Aufgrund ihres gemäßigten Klimas hat die Region eine lange Saison, hier werden jährlich durchschnittlich über 200.000 Tauchgänge durchgeführt. Auch für Liebhaber des Schnorcheltauchens ist die Gegend voll unvergleichlicher Schönheit.

Einige der wichtigsten Tauchplätze sind unten aufgeführt:

 

Die Gürmenli-Inseln

Da er sich verhältnismäßig weit von Kaş entfernt befindet, erreicht man diesen Tauchplatz, der aus zwei Inseln besteht, auf einer Tagestour. Die große Insel im Westen ist berühmt für ihre imposante Steilwand, aber die über die Wand brausende Strömung sollte man meiden. Die Weißen Zackenbarsche am Fuße der Steilwand, die im Sand auf dem Meeresgrund um große, alte Anker herumschwimmenden Rochen und die vom offenen Meer an die Insel getriebenen Schwärme von Stachelmakrelen sind die Belohnung für diesen schwierigen Tauchgang. Die kleine Insel dagegen, mit Fischschwärmen in ihren tiefen Spalten, ist berühmt für ihre „Kappadokien“ genannten merkwürdigen und nackten, komplizierten Felsen.

 

Der Canyon

Der Canyon ist von Kaş aus leicht zu erreichen und birgt jede Menge Überraschungen. Nach einer Meeresenge beginnt er in 3 Metern Tiefe und geht bis zu 23 Meter hinunter. Seine Struktur ist sehr zerbrechlich und mit gehärteten Algen und Korallen verziert. Es heißt, er verleihe Tauchern das Gefühl, in die Tiefe zu hängen, das Gefühl zu fliegen. Ein 60 Jahre altes Schiffswrack „Dimitri“ in der Tiefe des großartigen Unterwassercanyons ist wie eine Belohnung am Ende des Fluges. Es ist auch als Baumwollwrack bekannt, denn es war mit Baumwollballen geladen, die am Strand gestrandet sind und später von Ansässigen geplündert wurden. Für Tauchanfänger kann der Tauchplatz nicht empfohlen werden. Allerdings besteht die Möglichkeit, unter der Leitung eines erfahrenen Tauchlehrers aus Kaş dieses Fluggefühl zu erleben und eine einmalige Erfahrung zu machen.

 

Das Oasis Reef

Das Oasis Reef ist ein von Sand und Meeresgras umgebenes Riff in einem bergigen Gebiet, das man vom Hafen aus nach einer angenehmen 30-minütigen Bootsfahrt erreichen kann. Auf dem Weg zum Riff können Sie Garnelen und riesige Steckmuscheln im Seegras sehen. Wenn Sie das Riff erreicht haben, erwarten Sie zahlreiche Mittelmeermuränen und Kardinalfische. Außerdem können Sie Amphoren aus der Zeit der Antike zu Gesicht bekommen. Die größte Überraschung dieses Tauchplatzes ist ein kleines Holzschiffswrack in der Nähe des Riffs, das Braune Zackenbarsche sowie eine seltene Seeanemonenart beherbergt. Und nicht zu vergessen sind die Barrakudas, Tintenfische, Seehasen und Schildkröten, die Sie im Seegras antreffen können. Da der Tauchplatz mit einem Mal nicht zu bewältigen ist, kommen Taucher oft mehrmals hier her. 

 

Das Neptun-Riff

Das Neptun-Riff liegt 30 Minuten von Hafen von Kaş entfernt und ist aufgrund historischer Amphoren und eine kleine Schlucht sehenswert. Die Spitze des auch „die Drei Felsen“ genannten Riffs beginnt in 7 Metern Tiefe. Seinen Namen erhielt das Riff wegen der drei Pyramiden an der Spitze. Die auf dem 18. Meter eingeklemmten und noch immer unversehrten 2000 Jahre alten Amphoren werden sicherlich Ihr Interesse wecken. In der Meerenge zwischen dem Festland und dem Riff, das starken Meeresströmungen ausgesetzt ist, gibt es neben Spitzbrassen, Weißen Zackenbarschen, Graue Drückerfische und Meeresschildkröte. An diesem Punkt, wurde ein altes Küstenschutzboot in 29 Meter versenkt, um ein künstliches Riff als Tauchbasis zu schaffen.

 

Der Tunnel

Der Tunnel mit einer Tiefe von etwa 35 Metern ist einer der beliebtesten Tauchplätze von Kaş. Er bietet Tauchern jede Menge Überraschungen und wie schon der Name sagt, verleiht er einem das Gefühl, als befände man sich in einem Tunnel. Der Tunnel weckt zunächst den Eindruck, als tauche man in einen dunklen Ort, in eine Höhle hinein und wenn man drinnen ist, erstrahlt er in einem schummrigen Licht, das von der anderen Seite hereinkommt. Wenn man sich in diese Richtung wendet und sich auf den Ausgang zubewegt, kann man in dem weißen Licht ein herrliches Schauspiel betrachten. Und wenn Sie sich dem Grund nähern, können Sie dem Tanz der kleinen Garnelen zuschauen. An den rot-lila algenbewachsenen Hängen unter Wasser entlang zu schwimmen ist für Taucher ein außerordentlich schönes Erlebnis. Auf Ihrem Weg werden Sie begleitet von Seehasen, Papageifischen, Mittelmeer-Kaiserbarschen, Flusskrebsen und wenn Sie Glück haben, Braunen Zackenbarschen.

Der Fliegende Fisch

Aufgrund einer Abstimmung unter Tauchern wurde dieser Tauchplatz von der Zeitschrift „Scuba-Magazin“ und von den Tauchzentren zum besten Tauchplatz der Türkei gewählt. Die Spitze des Riffs, das man selbst im Freitauchen erreichen kann, liegt in einer Tiefe von 6–8 Metern und die Stelle, an der Riff und Meeresboden aufeinandertreffen, liegt bei ungefähr 80 Metern. Im unteren Bereich des Riffs, etwa auf dem 60. Meter, befindet sich ein Flugzeugwrack einer italienischen Savoia-Marchetti, das vermutlich im Zweiten Weltkrieg von einer der griechischen Inseln gestartet war. Man kann das Wrack in 6-7 Minuten erreichen, sein Heckteil reicht 70 Meter weit in die Tiefe. Das Flugzeug ist trotz seines Alters in sehr gutem Zustand. Die drei bei einer wissenschaftlichen Forschung entdeckten Propeller weisen darauf hin, dass das Flugzeug nicht abgestürzt ist, sondern eine Notlandung vornehmen musste. Auch wenn es keine Beweise dafür gibt, hat ein Dorfbewohner aus Kaş behauptet, dass sie den toten Piloten begraben hätten. In der Umgebung gibt es jede Menge Mittelmeer-Fahnenbarsche, Stachelmakrelen, Weiße Zackenbarsche und riesige Braune Zackenbarsche zu sehen.

 

Der Kamelstein

Der Kamelstein ist einer der beliebtesten Tauchplätze von Kaş. Da er sehr nahe bei Kaş liegt und ein kleines Gebiet einschließt, kann man rund um das Riff tauchen. Die Vertiefung zwischen den zwei Höhepunkten an der Spitze in 14 Metern Tiefe beträgt 16 Meter. Der Tauchplatz erhielt seinen Namen aufgrund seiner Ähnlichkeit mit einem Kamelhöcker. Während West- und Nordhang etwas mehr in die Tiefe abfallen, haben Süd- und Osthang eine Tiefe von 30 Meter. Danach stößt man stellenweise auf sandige und felsige Ebenen. Bei windigem Wetter können starke Strömungen aufkommen und auf fast jedem Tauchgang besteht hier die hohe Wahrscheinlichkeit, Braune Zackenbarsche, Weiße Zackenbarsche, Stachelmakrelen- und Barrakudasschwärme, Seehasen, Mittelmeermuränen und Schildkröten zu sehen.

Das Uluburun-Wrack

Das Uluburun-Wrack liegt 8,5 Kilometer südöstlich vom Landkreis Kaş entfernt. Im Jahre 1982 wurde es von dem Schwammtaucher Mehmet Çakır an der Stelle Uluburun in Kaş geortet. Die Ausgrabungen wurden vom Museum für Unterwasserarchäologie in Bodrum und dem Institut für Unterwasserarchäologie (INA-Institute of Nautical Archaeology) durchgeführt. Zunächst unter der Leitung von Georg Bass, später unter Cemal Pulak, wurde das Schiff in größter Gewissenhaftigkeit nach einer 11 Jahre andauernden Unterwasserausgrabung zutage gefördert. Es ist das älteste Schiffswrack, dass in einem Museum untergebracht ist. Die geborgenen Gegenstände sind im Uluburun-Saal des Museums in Bodrum ausgestellt.

Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass das Uluburun-Schiff im Jahre 1300 v. Chr. gesunken ist. Das Schiff ist 15 Meter lang und 5 Meter breit und hatte schätzungsweise 20 Tonnen Fracht geladen. 10 Rohblöcke Kupfer und 1 Tonne Zinn bildeten die Hauptfracht. In der Gegend verstreuten Glasgefäße und kleinen Statuen aus dem Schiff bieten einen schönen Anblick. Die Fracht des Schiffes liefert uns unschätzbare Aufschlüsse über die Produktion verschiedener Kulturen, ihre wirtschaftliche Situationen, ihren Glauben, ihre Sprachen und über die anderen Kulturen, mit denen sie in Beziehung standen. Neben den aus den Funden gewonnenen historischen Informationen bietet das Uluburun-Wrack Tauchern einen wunderschönen Anblick.

Eine Replik des Uluburun-Wrack wurde auf den Boden der Hidayet Bucht  in der Nähe der Halbinsel Kaş versenkt. Ein Unterwasser Archaeopark wurde gegründet, damit diese Replik für bei unterwasserarchäologischen Studien verwendet werden kann.

 

Die Heybeli-Inseln

Diese Gegend im Norden der Inselgruppe von Kaş gehört zu den Tauchplätzen mit den meisten Lebewesen. Die Edle Steckmuschel zwischen den Sandsteinfelsen, die sich in den Neptungräsern der Meereswiesen versteckenden Babyfische, die in den unmittelbar abfallenden Felshängen umherziehenden Braunen Zackenbarsche und Gestreiften Zackenbarsche, und die Schildkröte, die Wächterin des 5 Meter hohen Riffs, sind die besonderen Gäste dieses Orts… Dieser Tauchplatz bietet eine große biologische Vielfalt und an den Angriffen der Barakkudas und Stachelmakrelen auf die Atherina-Schwärme, kann man sich nicht satt sehen. Ein Seepferdchen, das Sie zwischen den zarten Seewiesen zu Gesicht bekommen können, bildet den krönenden Abschluss Ihres Tauchgangs.