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 Türkischer Wein
 

Türkische Weine

 Anatolien ist das Zentrum des türkischen Weinanbaus. Die Weinproduktion in der Türkei geht zurück, bis in das Jahr 3.000 v. Chr. Während der Osmanischen Zeit war die Produktion von Wein durch Gesetze begrenzt. Erst mit der Gründung der Türkei durch Atatürk, im Jahre 1923, wurden die Beschränkungen wieder aufgehoben.Die Weinindustrie der Türkei expandiert in der Zeit von 1970 bis 1980 rasend schnell. Der Verbrauch durch Touristen verhalf der Industrie zur Hochkonjunktur. Mitte der 80er Jahre legten viele Winzer mehr Wert auf Qualität als auf Quantität des edlen Tropfens.

Diese neue Richtung wurde auch schnell belohnt durch internationale Anerkennung und Auszeichnungen einzelner Sorten. Heute erzeugen die türkischen Winzer rund 80 Millionen Liter Wein jährlich, der in die ganze Welt exportiert wird und immer mehr Weintrinker überzeugt. Die meisten der Trauben wachsen in der Marmara-Region, an der Ägäischen Küste und in Zentralanatolien. Allerdings werden nur ca. 5% der Trauben zu Wein verarbeitet, der Rest wird entweder gegessen, zu Sirup veredelt oder zu Rosinen getrocknet.

Die lokalen Traubensorten Bogazkere und Öküzgözü wachsen im südöstlichen Teil der Türkei und sind bekannt für seine 1A Qualität und geben einen ausgezeichneten Rotwein, der allerdings auch seinen Preis hat. Die Narincetrauben wachsen in Tokat, im Norden von Zentralanatolien und werden zu einem geschmackvollen Weisswein verarbeitet. Auch die Sauvignon Blanc-Traube gedeiht auf türkischem Boden und unter der türkischen Sonne hervorragend. Weinanbau, Produktion und Abfüllung werden kontrolliert und unterliegen strengen Kriterien.

 

Weinbaugebiete

Die wichtigsten Weinbaugebiete liegen in der Ägäisregion an der Ägäisküste. In diesen Gebieten, die mehr Feuchtigkeit aufweisen als das trockene Landesinnere, werden knapp zwei Drittel der Weine produziert. 34 Rebsorten sind für den Weinbau im Einsatz, 22 lokale sowie 12 internationale.

 

Marmaris und Thrakien (der europäische Teil der Türkei): In den Gegenden um Tekirdağ, Canakkale, Edirne, Kırklareli und Bilecik entstehen 40% der türkischen Weine. Die roten Rebsorten: Papazkarası, Adakarası, Karaseker, Gamay, Pinot Noir und Cinsault. Als weiße Rebsorten werden eingesetzt: Semillon, Yapıncak, Beylerce, Clairette, Misket und Riesling.

Ägäische Küste Anatoliens: 20% der türkischen Weinproduktion in den Regionen um İzmir, Manisa und Denizli. Als rote Rebsorten werden Calkarası, Grenache, und Carignan sowie in zunehmendem Maße Merlot und Cabernet Sauvignon eingesetzt.

Imbros (Insel)

Am Schwarzen Meer, das als Urheimat der Weinreben gilt, liegen kleinere Anbaugebiete in der Nähe von Çorum, Tokat, Kastamonu und Samsun. Hier werden vorwiegend die autochthonen Rebsorten Dimrit, Sergikarası (rot) und Narine (weiß) eingesetzt.

In Zentralanatolien herrscht ein kontinentales Klima mit harten Wintern und heißen Sommern vor. Hier baut man die Rebsorten Kalecik Karası, Papazkarası, Dimrit, Bogazkere und Öküzgözü (alles rote Sorten) sowie die weißen Sorten Emir, Narince und Hasandede an. Die Gebiete liegen bei Ankara, Kırıkkale, Kırşehir und Niğde.

In Ostanatolien wird Weinbau rund um Elazığ sowie in den südostanatolischen Provinzen Gaziantep, Mardin, Şanlıurfa und Diyarbakır betrieben. Hauptsächlich werden die Rebsorten Öküzgözü, Bogazkere, Horozkarası (alles rot) sowie Narince, Dokulgen und Kabarcık eingesetzt.

Struktur des Weinbaus in der Türkei

Die Weinbauszene wird von einigen wenigen Großkellereien bestimmt. Der Qualitätssprung der letzten Jahren wurde gerade dort initiiert. Durch den Erfolg dieser Güter entstehen zur Zeit kleine Weingüter nach dem Vorbild der französischen Betriebe (Châteaux). Die meisten der ca. 100 türkischen Weinbaubetriebe sind sehr klein und exportieren nicht. Da die Weinberge verstreut über das ganze Land liegen und die Großkellereien einen enormen Bedarf an Traubenmaterial haben, muss das Traubengut oftmals einige hundert Kilometer in Kühltransporten vom Weinberg zu den Kellereien gefahren werden.