| Die Geschichte der Türkei |
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Die Geschichte der Türkei
600.000 - 8.000 v. Chr. Paläolithisches und Mesolithisches Zeitalter
Bald nachdem sich die ersten Menschen auf Erden Wohnplätze schufen, begann
die Zivilisation in Anatolian, die sich ununterbrochen bis in unsere
heutigen Tage fortsetzt. Anatolien zählt deshalb zu einem der kulturell
interssantesten Gebiete der Welt.
Die Zivilisation begann in der Alten Steinzeit, genannt Paläotikum und
setzte sich in der Mittleren Steinzeit, genannt Mesolituikum fort. Zu dieser
Zeit lebten die Menschen in Höhlen, deren Wände mit als heilig geltenden
Tierbildern bemalt wurden sowohl aus gestalterischer Freude als auch, aus
religiösen Gründen. Auf diese Weise begann das Kunstschaffen des Menschen.
8.000 - 5.000 v. Chr. Neolithisches Zeitalter
Die Menschen dieses Zeitalters verließen ihre Höhlen und wanderten in die
Ebenen, wo sie anstelle der Jagd mit der Feldbebauung begannen. Die
Steinwerkzeuge wurden weiterhin verwandt; die Herstellung von
Keramikgeschirr war noch nicht bekannt. Natürlich hatte das Polieren der
Steinwerkzeuge hervorragende Schärfe gewährleistet.
Diese Periode wird in Anatolien von Diyarbakir - Cayönü (als älteste) und
von Malatya - Caferhöyük präsentiert.
Nach einem rechteckigen Plan, mit einem Fundament aus Steinen und mit
Lehmmauern, wurden um einen Platz gruppiert, gebaut. Neben der Jagd erlernte
man die Viehzucht. Außerdem wurden kleine Statuen aus Ton, sowie
Schmuckgegenstände aus Muscheln, Knochen und natürlichem Glas hergestellt
und den damaligen Glaubensvorstellungen entsprechende Kultgegenstände (kleine
Skulpturen) geschaffen.
Die entwickelteste Form dieses Zeitalters finden wir in Konya - Catalhöyük. Wir erkennen, daß diese Menschen so schnell eine derartig hohe Kulturstufe erreichten, wie es den Menschen in der ägäischen Welt und im Osten kaum gelang. Hier erbaute man Kultgebäude, die dem Glauben entsprechend mit Wandmalereien von Stierköpfen geschmückt wurden.
Die Statuen der Fruchtbarkeitsgöttin (gebärenden Göttin) sind ein Beweis dafür, wie sehr diese Menschen in ihrem religiösen Denken und ihrem Kunstverständnis die Stempelsiegel hervorhoben. Die sich heute im Anadolu Medeniyetleri Museum in Ankara befindlichen rotgefärbten Tierbildnisse, kleine Statuen der Fruchtbarkeitsgöttin und Schmuckgegenstände sind von besonderer Bedeutung bei der Bewertung der Kulturstufe dieser Menschen.
5.000 - 3.000 v. Chr. Chalkolithische Epoche
In dieser Epoche ist die
Kultur der Menschen bereits weiter fortgeschritten. Eines der bedeutendsten
Zentren der Chalkolithischen Epoche, welches sich über der neolithischen
Schicht befindet, ist das bei Burdur gelegene Hacilar.
Hier wurden die kleinen Statuen der Muttergöttin in einer stilisierten Form
hergestellt. Die gelben, rosa oder cremefarbenen Grundierungen der Keramik
wurden mit geometrischen Motiven geschmückt.
Ein weiteres Beispiel dieser Zeit befindet sich in Konya - Canhasan. Die
hier gefundenen tonfarbenen Keramiken und kleinen Statuen verdeutlichen uns
den religiösen Glauben und die Bildkunst der frühen Chalkolithischen Epoche.
Weiterhin sind in Südanatolien Mersin - Yümüktepe, Tarsus - Gözlükule, Amil
Ovasi und Keban als Ausgrabungsstätten von besonderer Bedeutung.
Zentren, die die späte Epoche dieses Zeiltalters widerspiegeln, liegen in
Westanatolien, nahe bei Denizli, in Beycesultan. In Mittelanatolien sind es
Alisar und Alacahöyük.
3.000 - 2.000 v. Chr. Alte Bronzezeit
Man entdeckte das härtere
Material Bronze (eine Mischung aus Kupfer und Zinn), womit Anatolien, etwa
am Ende des 4. bis zum Anfang des 3. Jahrtausends, der Schritt zur Epoche
der Alten Bronzezeit gelang. Aus Bronze wurden Waffen, Töpfe und Schmuck
hergestellt. Daneben brachten Gold - und Silberarbeiten Zeichen einer neuen
Zeit. Die Gold- und Silberplattierungen einiger Tiere der hergestellten
Statuen verdeutlichen, wie weit die Technik fortgeschritten war. Die
Hasanoglan Statuen und die kleinen, für den religiösen Bereich hergestellten
Stier- und Hirschstatuen zeigen uns eine überaus schöne Art der Bearbeitung.
Weiterhin heben auch die goldenen Schüsseln, die aus der Fürstengrabstätte
Alacahöyük stammen, erneut hervor, wie geschmackvoll das Kunsthandwerk
entwickelt war. Das bedeutendste Zentrum dieser Epoche in Westanatolien ist
Troja. Die goldenen Armreifen, Ohrringe und Halsbänder, die Schliemann in
Troja gefunden hat, zeigen den Fortschritt der damaligen Zeit. Es zeigt sich,
daß Troja mit anderen Zentren in Mittelanatolien, wie Eskiyapar, Kayapinar,
Alacahöyük und in der Ägäis Beycesultan, aber auch Polatli, Karaoğlan,
Bozhöyük, Alişar und Kültepe, in Verbindung stand.
Das reichhaltigste Material dieser Epoche wurde in Alacahöyük gefunden. Die
Vielfalt der Sonnensymbole, Hirsch- und Stierstatuen sowie goldenen
Schüsseln ist sehr groß.
Wenn wir heute diese Werke, die im Anadolu Medeniyetleri Museum ausgestellt
sind, sehen, sind wir unwillkürlich tief ergriffen.
Weitere Zentren außer Alacahöyük, die dessen vergleichbaren Werke aufweisen,
sind Tokat, Horoztepe, Amasya Mahmatla, Samsun, Ikiztepe. Alisar und Kültepe
sind Zentren, die die fortgeschrittene Stadtkultur, die die Besonderheiten
der späten Bronzezeit widerspiegelt, verdeutlichen. Die einfarbigen, von
Hand zum ersten Mal solche auf der Drehscheibe hergestellt, bemalten und mit
Ornamenten versehenen Schüsseln, die als 'Alisar lll' beschrieben werden,
entstanden so.
2.000 - 1.200 v. Chr. Mittlere und Späte Bronzezeit
Wir sehen, daß zu Beginn des 2. Jahrtausends v. Chr. in der Mittleren
Bronzezeit in Anatolien sehr viele unabhängige Herrschaftsgebiete
vorzufinden waren. Von diesen ist Kültepe eines der Machtzentren. Zu diesen
Zeiten lenkten die Assyrer die Aufmerksamkeit der Kaufleute auf die Gold-
und Silberwaren in Anatolien.
Kültepe, das zum Zentrum wurde, ging mit Assyrien Handelsbeziehungen ein,
wobei Gold und Silber aus Anatolien gekauft und Schmuck, sowie Kleidung, aus
Mesopotamien verkauft wurden. Diese Handelsorganisation dauerte 200 Jahre
unter der Kontrolle der ansässigen Herrscher. Von den interessanten Seiten
dieser Epoche erfahren wir durch Briefe, Verträge und Handelsschreiben,
deren Texte auf Tontafeln geschrieben sind und die sich in Kültepe befanden.
Neben Kültepe wurden auch in Bogazköy und in Alisar eine hohe Anzahl dieser
Tafeln gefunden. Weitere Zentren dieser assyrischen Handelskolonien sind
Nigde - Acemhöyük, Konya und Karahöyük.
Zu Beginn des zweiten Jahrtausends v. Chr. wählten die Hethier die vom
Norden über Mittelasien gekommen waren, Bogazköy zur Hauptstadt, gründeten
ein großes Reich und übernahmen die Herrschaft über Anatolien. Die Hethiter,
die die Herrschaft über Anatolien errangen, drangen nach Syrien ein,
eroberten Babylon und erweiterten somit ihre Grenzen. In der Zeit von 1.500
- 1.350 v. Chr., die wir die Alte Reichszeit der Hethiter nennen, wurde die
alte anatolische Art der Töpferei fortgesetzt.
Das alte hethitische Königreich, das sich bis zu Suppiluliuma l. (1375-
1335) fortsertze, wurde, nachdem Suppiluliuma an die Macht kam und die
politischen Spannungen beseitigt waren, zum Großreich.
Das Mittanische Reich, das die Hurriter in Ostanatolien eroberten, wurde
zerstört; Stüdanatolien und Syrien wurden dem Hethitischen Hauptstadt. Von
Bogazköy erfahren wir heute durch schriftliche Dokumente.
330 - 30 v. Chr. Das Hellenistische Zeitalter
Die Herrschaft der Perser in Anatolien endete mit dem Sieg Alexanders des Großen über den Perserkönig Darius im Jahre 334. Nach dem Tode Alexanders, der von Anatolien weiter bis nach Indien vordrang, wurde Anatolien unter seinen Generälen aufgeteilt. Später hat man einen Teil Anatoliens dem Königreich Pergamon überlassen. Pergamon war sowohl Königreich als auch Kunstzentrum geworden.
Es wurden sehr viele Werke in Pergamon geschaffen, wie beispielsweise der Zeus Tempel, der die Besonderheiten der Hellenistischen Epoche, deren höchster Stand mit der Herrschaft Alexanders über Anatolien begann, aufweist.
Römisches Zeitalter
Gemäß dem Testament des
pergamenischen Königs Attalos lll. wurde sein Reich direkt Rom unterstellt.
Somit begann in Anatolien die römische Epoche. Zu Beginn zeigten sich noch
die besonderen hellenistischen Einflüsse, wobei Roms Einfluß zunahm, bis
später Stil und Besonderheiten der römischen Zeit überwiegen.
Dennoch lebten auf bestimmten Gebieten alte Traditionen fort. Die Römer
schufen Gebäude mit großen Räumen, architektonisch gesehen mit
Grundelementen wie Gewölbebögen und Kuppeln.
Heute erscheinen uns diese Gebäude in den alten Städten als monumentale
Werke in der Art von Bädern, Foren, Gymnasien, Stadien, Theatern und Brunnen.
REICHE UND KÖNIGREICHE
1.200 - 700 v. Chr. Die Späten Hethitischen Stadtstaaten
Die hethitische Kultur setze sich in den hethitischen Stadtstaaten nach dem
Zerfall des hethitischen Grossreiches im Jahre 1.200 v. Chr. fort. Deren
Zentren sind u. a. das bei Malatya gelegene Melidda, ausserdem Kummuhi, (Maras)
- Gurgum, Kargamis, Samal (Zincirli).
Mit dem Ende des hethitischen Einflusses, der zu Beginn in diesen Zentren
sehr stark gewesen war, überliessen sie sie.
900 - 600 v. Chr. Urartu Königreich
Die Urartu gründeten im 9. Jahrhundert v. Chr. einen Staat und machten Van in der Zeit des Sardur l. zur Hauptstadt. Die Urartu, deren Sprache eine Hurri-Sprache ist, breiteten sich in dem weiten Gebiet zwischen Göcegöl und den Cildir Seen aus. Ihre Götternamen und sehr viele Wörter teilten sie mit den Hurritern. Die Urartu weiteten in der Zeit, als das assyrische Königreich wegen innerer Streitigkeiten schwächer wurde, ihre Grenzen nach Süden hin aus und wurden zu Beginn des 6. Jahrhunderts v. Chr. durch den Strom der von Osten kommenden Meder und Skythen von der Bühne der Geschichte gestürzt.
700 - 550 v. Chr. Phrygisches Königreich
Die
Phryger, die im 8. Jahrhundert v. Chr. Gordion zu ihrer Hauptstadt machten,
gründeten in Mittelanatolien ein Königreich.
Es wurde festgestellt, daß sie während der ägäischen Wanderung nach
Anatolien kamen und eine indogermanische Sprache gebrauchten. Es ist
interessant zu beobachten, daß ihre Hauptstadt Gordion eine befestigte Stadt
war und daß bei ihren offiziellen Gebäuden der Megaron-Haustyp verwandt
wurde. Allerdings schmückten die Phryger die Vorderfront dieser Bauten mit
geometrisch verzierten Schrifttafeln und die Decken einiger Häuser mit
farbigen Mosaiken aus neuen stilisierten motiven.
Die Tumulus Ausgrabungen, die bei den Grabstätten in Gordion und Ankara
gemacht wurden, lassen erkennen, daß dieses Volk ganz eigenwillige Formen
von Dingen wie Bronzefibeln, Schöpflöffel, Kessel, Schüsseln, Krüge mit
Haspelhenkel, bauchige Tonkrüge mit langem Ausguß herstellten. Weiterhin
verdeutlichen die Beispiele, die aus den Ausgrabungsstätten stammen, daß sie
einzigartige Möbel herstellten und das Holz mit geometrischen Motiven
verzierten. Graufarbige oder bunte mit Ornamenten geschmückte Keramiken
zeigen, daß sie auf diesem Gebiet sehr weit fortgeschritten waren. Der
Hauptgott der Phryger ist die Göttin Kybele. Diese stellt eine Fortsetzung
der hetitischen Kubaba-Kultur dar. Die Werke der Phryger sind außer in
Gordion noch in Pazarli, Afyon - Aslantas und in Yazilikaya bei Eskisehir zu
sehen. Die phrygischen Werke aus reichlich Metall und Keramik sind heute im
Anadolu Medeniyetleri Museum ausgestellt.
Außerdem befindet sich eine reichhaltige Sammlung von Gegenständen, die aus
den berühmten Tumulus Grabstätten des Königs Midas bei Gordion stammen, in
diesem Museum.
Die Phryger sind 690 v. Chr. von den aus dem Osten kommenden Kimmerern
gestürtzt worden. Allerdings setzte sich die Kultur der Phryger noch eine
Zeitlang weiter fort.
700 - 550 v. Chr. Das Königreich Lydien
Die Lyder errichteten im 7. Jahrhundert v. Chr. in Westanatolien ein
Königreich, wo sie Sardes zur Hauptstadt wählten. Herodot informiert uns
über deren Geschichte, die sich von König Gyges bis zu Krösus fortsetzte.
König Alyattes, der zu dieser Dynastie zählte, erweiterte seine Grenzen im
Osten bis zum Fluß Kizilirmak und zwang die Phryger unter seine Herrschaft.
547 v. Chr. ging mit dem Sieg des Perserkönigs Kyros über den Lydier König
Krösus in der Kizilirmak-Schlacht, das Lydische Königreich zu Ende.
Als die Lydier, die mit den in ihrer Umgebung liegenden ionischen Städten
Beziehungen pflegten, Ephesus einnahmen, erbauten sie den Artemis-Tempel.
Die Lyder, die im 7. Jahrhundert v. Chr. das erste Münzgeld prägten, waren
wegen ihres Reichtums überall gern gesehen.
546 - 334 v. Chr. Die Zeit der persischen Herrschaft
Die Perser, die 547 v. Chr. die Lydier besiegten, erlangten somit
gleichzeitig die Herrschaft über Anatolien. Sie verlwalteten Anatolien,
indem sie mehrere Provinzverwaltungen einrichteten. Die Perser, die
Anatolien 200 Jahre in ihren Händen hielten, vermochten jedoch nicht,
anatolische Kultur zu unterdrücken.
Anatolien führte mit eigenen Sitten und Gebräuchen den alten Kunststil fort.
Mit Alexanders Sieg über die Perser im Jahre 334 endete die Herrschaft der
Perser in Anatolien. Das Hellenistische Zeitalter (in Anatolien) begann.
330 - 1453 n. Chr. Die Byzantinische Zeit
Nachdem Rom im Jahre 395 in zwei Teile aufgespalten war, zählte Anatolien zum oströmischen Reich, dessen Zentrum das heutige Istanbul war. Dieses Reich wurde später im allgemeinen mit dem Namen Byzanz bezeichnet.
Die Seldschuken
Diese Oghus-Türken herrschten im 11. und 12. Jh. über die islamische Welt.
Der erste große Seldschukenherrscher war Ertugrul Bey (1038- 1063). Er
eroberte Khorasan von den Raznevides, drang in Persien ein und entthronte
die Buwayhides (1055) in Baghdad, die Beschützer des Abbasi Kalifats, was
ihm den Titel " Sultan und König des Ostens und Westens" einbrachte. Sein
Sohn und Nachfolger, Alp Arslan (1063- 1072) besetzte 1070 Aleppo und griff
die Byzantiner an, die er besiegte und so den asiatischen Thron eroberte.
Die Seldschukenherrschaft hatte unter Malik Schah (1072 - 1091) ihren
Höhepunkt. Er besetzte Tranzoxiane, Kerman, Jerusalem, Damaskus und
Anatolien. Sein Verwaltungsapparat war vorzüglich organisiert und er
verfügte über eine starke Armee. Der Wesir Naizam al-Mülk nahm eine Politik
mit religiösen Vorschriften an. Der Großseldschuke, der seine Provinzen
unter Verwandten aufteilte, erlitt schwere Verluste wegen ihrer endlosen
Aufstände.
Die griechische Herrschaft in Anatolien hat eine lange Geschichte (1081
-1302). Ihr Eroberer, Süleyman ibn Kutulmich, wird besiegt und getötet von
Tutuch. Der Staat wird vom Großseldschuken Malik Schah gewaltsam aufgeteilt.
Der Sohn Süleymans, Kilic Arslan (1097- 1107) eroberte den Thron zurück und
erklärte Konya zur Hauptstadt. Kilic Arslan ll. (1115-1192) besiegt
(1170-1177) die Danischmenditen und vereinigt Anatolien unter seiner Flagge,
kann aber nicht verhindern, daß die Kreuzfahrer Konya besetzen (1190).
Die Osmanen
Als 1308 der letzte Seldschukenherrscher Giatheddin Mesud II. in Konya starb,
war auch das Ende des Reiches gekommen, das ohnehin schon seit einiger Zeit
in seinen letzten Zügen gelegen hatte.
Ebu Sayid Bahadir, der Herrscher aus dem Haus der Ilkhane, die Anatolien mit
Hilfe von mongolischen Statthaltern regierten, starb 1335. Nach seinem Tod
kam es zu Unruhen im Mongolenreich. Unabhängige kleine Fürstentümer
entstanden im mongolischen Herrschaftsgebiet. Eines dieser Fürstentümer
wurde von mongolischen Statthaltern aus der Dynastie des Eretua regiert; es
lag in Anatolien. Der Gründer war Eretua Bey, der 1352 starb. Danach geriet
das Land unter die Herrschaft schwacher Führer. Burhaneddin, der die hohe
Stellung des Richteramtes (Kadi) in Konya besaß, untervarf dieses Land und
regierte es unabhängig. Zur gleichen Zeit nutzten auch einige Turkmenen-Stämme
diese Stuation und schufen sich eigene Fürstentümer.
Auf anatolischem Boden entstanden folgende Fürstentümer: Karamanogullari (Mittelanatolien),
Esrefogullari (Beysehir), Germiyanogulları (Afyon), Hamibogullari
(Isparta-Burdur).
Ihre Gründurg erfolgte im XIII. Jh.. Im XIV. Jh. entstanden weitere:
Inancogullari (Denizli), Aydınogullari (Aydın), Karesiogullari (Balıkesir),
Saruhanogullari (Manisa), Candarogullari (Kastamonu-Cankiri-Sinop).
Ghazi Ertoghrul, Sohn des Süleyman, der Führer der Oghusen, die zu dem
Nomadenstamm Kayi gehörten, erreichten damals auch Anatolien. Sie siedelten
sich in der Nähe von Byzanz, bei Bilecik-Sögüt an. Dieser Ort war ihnen von
den Seldschuken zugewiesen worden. Zur Zeit Osmans (1299-1362), der nach
Ghazi Ertoghrul an die Macht gekommen war, hatte das Reich der Seldschuken
seine Macht verloren. Auch Osman nutzte diese Schwäche und errichtete ein
eigenes Fürstentum.
Osmans Sohn Orhan (1326-1362) eroberte die bisher byzantinische Stadt Brussa
(Bursa) und machte sie zur Residenz seines Reiches.




