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 Kunst und Kunsthandwerk

 

Rohstoff "Glas" im traditionellen Kunsthandwerk

Viele in Anatolien gefundenen Glaswaren geben uns Aufschluss über die Zivilisation der hier lebenden Stämme und die Geschichte des Glases.
Später wurde die Kunst der Buntglasbearbeitung in Modell und Form von den Seldschuken nach Anatolien gebracht.

Nach der Eroberung Istanbuls durch die Osmanen wurde die Stadt das Zentrum für die Glasindustrie. Produkte der damaligen Çeşmi-bülbül- und Beykoz- Technik wie Petroleumlampen, Tulpenvasen, Rosenwasserfläschchen, Tassen, Schüsselchen, Bonbonnieren, Buntglasbilder, Karaffen und Gläser erfreuen uns noch immer in Museen und Ausstellungen. Teilweise wird diese Technik auch heute noch als Kunsthandwerk praktiziert.

Die erste Werkstatt für Glasherstellung befand sich in dem Dorf Görece bei Izmir, wo man Perlen gegen den bösen Blick produzierte. Auch heute noch werden diese Perlen überall hergestellt und sind im abergläubigen Anatolien sehr verbreitet.

Alle lebenden und toten Gegenstände, die man vor dem bösen (neidischen) Blick schützen möchte, sollten mit einer dieser Glasperlen versehen sein, denn man glaubt, dass diese, durch ihre glänzende Beschaffenheit, den bösen Blick von dem Träger abwendet und auf sich selbst zieht.