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Volksdichter
Köroğlu (XVI. Jahrhundert)
Die ersten Informationen bezüglich Köroğlu befinden sich in der
Reisebeschreibung von Evliya Çelebi. Dieser Reisebeschreibung zufolge wird
Köroğlu als Volkslieddichter beschrieben, der in einer
Janitscharenorganisation eine "çöğür" (Art Gitarre mit kurzem Hals und
großem Resonanzkörper) spielte und sang. Allerdings wird darin auch der
Wegelagerer Köroğlu beschrieben.
Köroğlu, von dem man annimmt, dass er im 16. Jahrhundert gelebt hat, wird
mit seiner Persönlichkeit, die immer auf der Seite der Unterdrückten, des
Rechts und der Gleichberechtigung war, als Volksliedheld akzeptiert.
Meine Grüsse an den Wali von Bolu
Ich muss auf die Berge, muss mich dort zurückziehen
Die Pferde müssen wiehern, die Speere klingen
So dass in den Bergen der Widerhall zu hören ist
Der Feind ist gekommen, hat sich aufgestellt in Reih und Glied
Auf unsere Stirn wurde dunkles Schicksal geschrieben
Die Gewehre wurden erfunden, die Tapferkeit zerstört
Der gebogene Säbel muss in der Scheide verrosten
Verliert Köroğlu seinen früheren Ruf
Die Soldaten werden vom Kriegsschauplatz fliehen
Vom Schaum und Blut der Feinde
Das "çevre" (Kopftuch mit schönem Rand) muss sich tränken, der "şalvar" (Pluderhose)
muss nass werden
....
Manche Mädchen sehe ich am Austrittspunkt einer Quelle
Manche Mädchen abseits des Weges
Eine rot Gekleidete ist fünfzehn Jahre
Es muss unbedingt das blaue Mädchen sein, das blaue
Manche Mädchen sehe ich wandernd in den Bergen
Manche reihen ihre Perlen
Die rot Gekleidete erdrückt meinen Gesang
Es muss unbedingt das blaue Mädchen sein, das blaue
Manche Mädchen sehe ich beim Holz sammeln
Manche kochen Kaffee
Die rot Gekleidete verwirrt meinen Verstand
Es muss unbedingt das blaue Mädchen sein, das blaue
Ich bin Köroğlu, ich sage, was passieren wird
Die Anerkennung wird seinen Platz finden
Das blaue Mädchen wird mein werden
Es muss unbedingt das blaue Mädchen sein, das blaue




