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Redewendungen

 Sprichwörter


Sprichwörter bezeichnen Ausdrücke, die von den Vorfahren übernommen wurden und ein bestimmtes Maß eines Urteils beinhalten.

Beispiele von Sprichwörtern

- Einen Hungrigen erkennt man an den Wangen, einen Durstigen an den Lippen.
- Der Unterdrücker kann niemals gedeihen, wenn er von den Unterdrückten verflucht wird Oder; Der Fluch eines Unterdrückten wird seinen Unterdrücker früher oder später treffen.
- Umarme keinen weißen Hund in der Annahme er sei ein Schaf.
- Verstand ist das Kapital des Helden.
- Kauf das Beste und mach dir keine Sorgen. (Kauf das Beste, auch wenn es teurer ist, so hast du später mehr Freude daran, oder: Es ist zu teuer billig einzukaufen)
- Kaufen ist einfach, bezahlen schwer.
- Ein goldenes Schwert öffnet eiserne Tore.
- Wer nicht die Hände eines Arabers küsst, dessen Lippen werden nicht schwarz. (Man wird von der Natur des Menschen, mit denen man verkehrt, beeinflusst.)
- Das Pferd stirbt, doch der Schauplatz bleibt erhalten, der Held stirbt, doch der Ruhm bleibt erhalten. (Nur der Ruhm ist unsterblich.)
- Wo kein Feuer ist, gibt es auch keinen Rauch.
- Wer vom Pferd fällt, stirbt nicht, wer vom Esel fällt, stirbt. (Wer klug ist, setzt sich aufs Pferd, der Dumme reitet auf dem Esel.)
- Wer wenig verdient, weiß was er hat, wer viel verdient, weist den Wert nicht zu schätzen.
- Lasse jemanden nicht hungern, er wird zum Dieb; sage nicht zu viel, sonst wird er zu dreist, komme nicht zu nah, sonst wird er unverschämt.
- Das Gute des Weinenden bringt dem Lachenden nichts Gutes. (Was jemand mit Gewalt oder mit Unrecht entwendet, das bringt ihm kein Glück.)
- Wem im August das Hirn kocht, dem wird im Winter der Kessel kochen. (Wer im Sommer vorbeugt, hat im Winter Ruhe.)
- Das Schwere fällt, das Leichte steigt.
- Wer den Vater nicht ehrt, der wird niemanden ehren.
- Der Frühling ist mit Blumen schön. (Alles was frisch -jung ist, hat seinen besonderen Reiz)
- Wer Honig isst, hat eines Tages genug davon. (Irgendwann hat man auch das Beste satt.)
- Erziehst du dir einen Raben, so wird er dir zum Dank die Augen auskratzen.
- Hast du tausend Pferde, so steig auf und ruh dich aus, hast du ein Pferd, so steig ab und ruh dich aus. (Wenn man die nötigen Mittel hat, so soll man sie gebrauchen, aber nicht missbrauchen.)
- Ein Ganzes ist mehr Wert als die Hälfte.
- Diese Welt ist eine Herberge mit zwei Türen, wer kommt, der bleibt nicht, wer geht, der kommt nicht.
- Wenn der Dumme zuviel des Guten hat, schmiert er's in Bart.
- Das Kind ist die Frucht des Hauses.
- Wer dem Kind eine Arbeit aufträgt, geht selbst hinterdrein.
- In der Not gibt es keinen Wohlstand.
- Es gibt keinen Berg ohne Nebel, keinen Menschen ohne Fehler.
- Das Meer wurde zu Yoghurt, doch man fand keinen Löffel, um es zu essen.
- Die Sorge bleibt bei dem, der sie hütet.
- Es gibt etwas, was größer ist als das Kamel, das sind die Sorgen.
- Der weibliche Vogel baut das Nest, indem er es von innen und außen verputzt.
- Die Frau ist es, die die Familie zusammenhält und vor Eindringlingen schützt.
- Ein Freund gewinnt einen Freund, ein Feind kann auch von der Mutter geboren werden.
- Wenn dein Fein eine Ameise ist, dann werde du zum Elefanten.
- Hast du die Gelegenheit in der Hand, so nutze sie aus.
- Die Braut ist auf das Kamel gestiegen, doch ahnt sie nichts von ihrem Schicksal.
- Wer in guten Tagen sparsam umgeht, erspart sich in schlechten Zeiten die Not
- Solange das Auge nicht sieht, duldet das Herz. Was ich mit den Augen nicht sehe, tut dem Herzen nicht weh.
- Ist der Patient gesund, gehorcht er nicht dem Arzt.
- Jeder kann einen Löffel machen, aber nicht jeder einen Stiel. (Nicht jeder kann alles richtig machen.
- Alles zerbricht aufgrund von Zierlichkeit, nur der Mensch zerbricht an Grobheit. (Grobe Manieren verderben Beziehungen zwischen den Menschen.)
- Mach was der Priester sagt, aber geh nie auf seinem Weg. (Gute Ratschläge kann jeder geben, aber meistens tun die, die einen Rat geben, am wenigsten was sie sagen.)
- Der Hıdrellez (Sommeranfang am 6. Mai) ist das Tor zum Sommer, gibt es einen Sturm, dauert er sechs Tage.
- Auf der Pappel wachsen keine Granatäpfel, unter den schlechten Menschen gibt es kein Schamgefühl.
- Manche zerstören die Weingärten, manche die Gemüsegärten. (Nicht alle Menschen sind gleich.)
- Rieche nicht an der Rose, die Dornen werden dich stechen.
- Die Kerze erleuchtet nicht ihren Grund. (Man kann anderen helfen, aber gleichzeitig vernachlässigt man seine Nächsten und sich selbst.)
- Wenn du nicht rastest, rastet dein Werk nicht und nur durch harte Arbeit wirst du was. (Wenn man was werden will, muss man hart arbeiten. Von nichts kommt nichts).
- Wenn es dir nicht zusteht, so sprich nicht.
- Eine Rose die vorzeitig blüht, welkt schneller.
- Wer Hilfe gibt, wird auch Hilfe erhalten.
- An Regentagen trinkt das Huhn kein Wasser.
- Von einem nach strengem Winter gesätem Sorghum und von einer Frau, die nach ihrem Mann aufsteht, ist nichts Gutes zu erwarten.

Redewendungen


 

Dies sind Redensweisen, die eigentlich nichts mehr mit ihrer eigentlichen Bedeutung zu tun haben, sondern eine neue Bedeutung angenommen haben. Diese Ausdrücke, die sich aus zwei oder mehreren Wörtern zusammensetzen, beinhalten grammatische Elemente wie Substantive, Adjektive, Adverbe, einfache und zusammengesetzte Verben und drücken Gefühle sowie Gedanken in hervorhebender Form aus.
 
Beispiele lokaler Redewendungen

Sich den Kopf einrennen. Oder: Eine bittere Erfahrung machen. (Tunceli)
Halbtot sein (vor Erschöpfung, Angst) (Elazığ)
Sich sinn- und zwecklos abmühen (Hakkari)
Sich ins fertige Nest setzen (Samsun)

Rätsel


 

Dies sind geformte Worte, die auf verdeckte Art und Weise nach Naturereignissen, Tieren oder Pflanzen, Dingen, religiösen Themen und Motiven fragen, indem sie Assoziationen hervorrufen. Das Entgegengesetzte Wort, also die Lösung, wird ohne Diskussion angenommen.

Beispiele von Rätsel

Er schaut in das Weiße, er schaut in das Violette
Er sitzt da und verkauft bakla (Saubohnen)
Ich fragte, wie viel kostet ein Okka (türk Gewicht = 1283 g) bakla
Da schaute er mir mit glänzenden Augen ins Gesicht
Antwort: FROSCH

Ich habe ein sonderbares Ding gesehen
Die Welt kennt seinen Namen
Es reibt seinen Kopf und tötet somit selbst seinen Körper
Antwort: STREICHHOLZ

Es gibt eine Abhängigkeit, länger als lang
Antwort: JAHR

Es bringt im Jahr dreißig Okka Trauben
Antwort: RAMADAN

Es ist verboten, das Weiße zu essen
Antwort: FASTEN

Es ist erlaubt, das Schwarze zu essen
Antwort: RAMADAN NACHT

Ich besitze einen Sack voller Wallnüsse, ich zähle, doch sie sind endlos
Antwort: STERNE

Die Zunge im Mund, das Instrument weißt du
Antwort: HIRTENFLÖTE

Ich war am Berg, ich war auf dem Weinberg
Ich war ein Mann mit einem Federbusch
Ich kam nach Hause und heiratete
An ein Rätsel hat man mich gebunden.
Antwort: BESEN

Es kommt vom Berg wie ein Geschenk
Es hat Hände wie ein Zweig
Es beugt sich und trinkt Wasser
Es blökt wie ein Zicklein.
Antwort: Ochsenkarren
Die Hand sät, die Zunge setzt es fest.
Antwort: SCHRIFTSTÜCK

Ohne Schatten überschreitet es Berge.
Antwort: SCHALL

Gott hat es hübsch erschaffen
Auf einem grünen Zweig
An den Rändern Triebe
In der Mitte ein goldenes Blatt
Antwort: ROSE

Aus seinen Nägeln entsteht eine Reihe
An seiner Nase wird es durchgetrennt
Antwort: WEIZEN

Zwei Brüder sind gemeinsam aufgewachsen
Von oben bis unten sind sie verbrannt
Es waren sie, die gemahlen wurden
Sie haben sich selbst ins Meer geworfen
Jedoch war es eigentlich nur Wasser.
Antwort: KAFFEE

Weibliches Gewimmer (wie summ, summ....)
An einem dunklen Platz
Antwort: BIENE

Es ist rot, aber kein Apfel
Es hat Schichten, ist aber kein Gözleme (zusammengeschlagener Teig)
Antwort: ZWIEBEL

Auf der Last ein halbes Çörek (rundes Gebäck)
Antwort: MOND

Ich habe einen Goldschmuck und zwei unterschiedliche Wasser
Antwort: EI

Rot ist sein Gewand, grün sein Überwurf
Antwort: KIRSCHE
 
Am Himmel ein offenes Fenster
Ein Topf wie aus Zinn.
Antwort: MOND

Sein Unteres ist ein See
Sein Oberes eine Rose
Antwort: GASLAMPE

Tiefer Brunnen, donnerndes Wasser
Wer es nimmt, der hat es, der es trinkt, der stirbt
Antwort: GEWEHR

Ohne ein Geräusch von sich zu geben, fällt es in den Strauch.
Antwort: SONNE

Auf zwei Beinen tausend Federn.
Antwort: HUHN

Ein winzigkleiner achsenförmiger Stein umgibt einen Berg von Stein.
Antwort: AUGE

Was rutscht auf der Hand, rate was es ist.
Antwort: SEIFE

Ich habe einen Sohn, der trägt Schichten über Schichten Kleider.
Antwort: ZWIEBEL

Ich sagte he
Ich sagte ha
Ich sagte geh dorthin
Und schlaf.
Antwort: BESEN

Von weitem sieht es aus wie ein weißer Stein
Aus der Nähe sieht es wie sütlaç aus (Milchreis)
Antwort: PILZ

Wir, wir, wir sind unter uns
Wir sind zweiunddreißig Mädchen
Ein Hammer hat uns zerbrochen
Nun sind wir in Reih und Glied geordnet
Antwort: ZAHN

Es ist gelb wie Safran, liest sich wie der Koran
Entweder weißt du es, oder du musst diese Nacht sterben.
Antwort: GOLD

Bittgebete - Verwünschungen


VERWÜNSCHUNGEN

Verwünschungen und Flüche sind in unserem täglichen Leben ein nicht wegzudenkender Bestandteil. Sie sind auch ein wichtiges Thema der Volkskunde. Wut, Zorn, Ärger oder auch hoffnungsloser Widerstand der Erwachsenen den Kindern, der Kinder den Erwachsenen gegenüber oder auch der Generationen untereinander spiegelt sich in diesen Ausdrücken wieder. Sie sind einfach, nicht gekünstelt, ihre Bedeutung ist klar und offen. Sie stellen eine Synthese von Hoffnung und Hoffnungslosigkeit, Angst und Freude, Wut und Reue dar. Ein Teil der in Inegöl verwendeten Ausdrücke kann wie folgt aufgelistet werden.

Schwüre

 

Unter Schwüren sind Wortfügungen zu verstehen, die das Ausgesprochene verstärken sollen. Bei Gott, mögen meine Augen vorne heraushängen (wenn es nicht stimmen sollte, was ich sage) Möge Gott mich bestrafen (wenn es nicht stimmen sollte, was ich sage)

Liebkosungen

Dies sind Worte, die Liebe und Zuneigung ausdrücken. Mein Augenlicht, Mein Augapfel, Mein Kleines, Meine Pistazie, (Pistazie ist eine wertvolle Nuss, daher Bezeichnung für ein wertvolles, liebes Kind) Schäfchen der Mutter (mein Schäfchen)